Publikation im Journal of European Public Policy: Differentielle Diskriminierung bei Europäischer Mobilität von EU-Bürgern

In der Ausgabe 5 (Jahrgang 28) des Journal of European Public Policy wurden neue Forschungsergebnisse zur Mobilität von EU-Bürgern publiziert. Das europäische Forscherteam, dem Eva Thomann angehört, fand heraus, dass niederländisch- und deutschsprachige Immigranten dabei positiv diskriminiert werden, während insbesondere rumänische oder Immigranten mit gebrochenen Sprachkenntnissen negativer Diskriminierung ausgesetzt sind.

Christian Adam, Eva Thomann, Oliver James, Carolin Rapp, Anita Manatschal und Xavier Fernández-i-Marín fanden heraus, dass es im Rahmen der EU-Mobilität zu differentieller Diskriminierung kommt. In einer experimentellen Studie mit VerwaltungsmitarbeiterInnen in Deutschland wurden deutschsprachige ImmigrantInnen rumänischen vorgezogen. Auch die Ausbildung, das Alter und die Sprachkenntnisse haben eine Rolle gespielt. So wurden ImmigrantInnen der mittleren Altersgruppe jüngeren und älteren vorgezogen. Überraschenderweise wurden die Anfragen von Krankenschwestern schneller bearbeitet als die von DoktorInnen. Weiterhin ergab die Studie, dass sich die Muster der Diskriminierung mit denen in der Bevölkerung decken. Der Versuch, die VerwaltungsmitarbeiterInnen in dem Experiment für ihr Verhalten zur Verantwortung zu ziehen, hatte keinen Effekt auf die Diskriminierungsmuster. Die Studie zeigt auf, dass die Freizügigkeit und damit verbundene Migration innerhalb der EU für Angehörige bestimmter Bevölkerungsgruppen mit Herausforderungen bei deren Integration und ihrer Gleichbehandlung durch den Staat verbunden sind. Die Folgen dieser differentiellen Diskriminierung für die Betroffenen und die Möglichkeiten, dieses Phänomen einzudämmen, müssen besser erforscht werden.

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