Pessimismus und politische Trends

In der neusten Ausgabe von „Cicero Podcast Wissenschaft“ hat Marius R. Busemeyer, Sprecher des Exzellenzclusters „The Politics of Inequality“ darüber gesprochen, welche Auswirkungen die subjektive Wahrnehmung von Ungleichheit auf politische Präferenzen von BürgerInnen hat und was daran problematisch ist.

„Das Thema Ungleichheit ist offen für sehr unterschiedliche Bezugspunkte, ob ich mich mit den Superreichen vergleiche oder mit MigrantInnen. Deswegen ist es, gerade auch als Narrativ über Parteigrenzen hinweg recht beliebt, aber eben mit unterschiedlicher Interpretation oder unterschiedlicher parteipolitischer Färbung“, so Marius R. Busemeyer. Im Konstanzer Ungleichheitsbarometer, einer regelmäßigen und groß angelegten Umfrage, stellen Busemeyer und sein Team fest, dass die subjektive Wahrnehmung von Ungleichheit wächst und tendenziell eine pessimistische Stimmung unter der Bevölkerung herrscht. Das hat Auswirkungen auf die politischen Präferenzen der BürgerInnen in Deutschland, die Unterstützung für rechtspopulistische Parteien wächst zunehmend: „Und ich glaube, da haben wir inzwischen schon so eine Art Negativspirale, wo die politischen Akteure [...] von diesem negativen Framing profitieren. [...] Und da [ist] es sehr schwierig, mit positiven Botschaften durchzudrängen“, erklärt der Konstanzer Politologe.

Im Cicero Podcast Wissenschaft der Zeitschrift „Cicero – Magazin für politische Kultur“ diskutieren einmal die Woche Personen aus Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Kultur und Wissenschaft mit der Redaktion über tagesaktuelle Themen. Marius R. Busemeyer war im Gespräch mit Axel Meyer (Universität Konstanz) und Michael Sommer (Universität Oldenburg).