Lehrstuhl gewinnt ersten Verwaltungspreis für human-zentrierte digitale Innovation

Preis für gute Verwaltung 2019 – Drei Pioniere der deutschen Verwaltung ausgezeichnet

Das Public Service Lab und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin haben im Rahmen der Verwaltungskonferenz Public Service Lab am 5.April in Düsseldorf erstmalig den Preis für gute Verwaltung verliehen. Bewerben konnten sich Behörden, einzelne Abteilungen oder Mitarbeiter. Erfrischend: Bewertet wurde nicht ausschließlich das Ergebnis, sondern auch die Arbeitsweise, der innovative Ansatz und Mut.

Die Initiative Public Service Lab und die Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin haben sich zusammengeschlossen und den Preis ins Leben gerufen, um mit der Auszeichnung innovative Verwaltungsarbeit und ihre Macher zu würdigen. Das Vorantreiben bürgerzentrierter Arbeitsweisen ist oftmals noch der Pionierarbeit einzelner Mitarbeiter oder Verwaltungseinheiten zu verdanken, eine strukturelle Verankerung fehlt bisher in Deutschland. Der Preis will daher neuartige Lösungen sichtbar machen und so dazu beitragen, bürgerzentrierte Denk- und Arbeitsweisen weiter zu etablieren.

Die achtköpfige Jury wählte die drei Preisträger unter 22 Einreichungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz aus.

Die drei Gewinner:

Das Agile Netzwerk für Menschen-zentrierte digitale Innovation (#ANDI) bringt acht Kommunen zusammen, um gemeinsam digitale Bürgerdienste im Rahmen des Onlinezugangsgesetzes zu erarbeiten. In Zusammenarbeit mit der Hochschule Konstanz, wurden 4 Verwaltungsprozesse, darunter der Mietspiegelrechner entwickelt. Die Studierenden testeten die Lösungen mit Bürger*innen und verbesserten sie auf Basis des Feedbacks. Das #ANDI Netzwerk zeigt, wie Kooperation über Verwaltungsgrenzen hinweg gelingen kann.

Die Macher.Werkstatt des GovLabs Arnsberg will kulturellen Wandel tief in die Verwaltung treiben. Dazu werden reale Schmerzpunkte der Verwaltungsmitarbeitenden von diesen selbst mit Service-Design-Methoden bearbeitet. Es entstehen nicht nur praktische Lösungen für echte Probleme. Die Mitarbeitenden lernen neue Arbeitsweisen kennen, um diese im eigenen Alltag weiter zu nutzen und weiterzutragen.

Das GovLab bildet so die Grundlage, digitale Services in Zukunft selbst zu erbringen.

Das Jobcenter Düsseldorf hat die Jury mit mehreren kleinen Initiativen überzeugt. Es wurde eine Palette nutzerzentrierter, digitaler Services geschaffen, und zwar so – und das macht den Unterschied – wie es Bürger*innen aus ihrem digitalen Alltag gewöhnt sind. Die Lösung erlaubt Bewerber*innen ihre Bewerbungsunterlagen online zur Verfügung zu stellen, den Status eines Antrags online zu verfolgen, Kundenberatern*innen im Videochat zu treffen und sich über YouTube Tutorials zu informieren.

Das Jobcenter Düsseldorf verlässt damit seine Komfortzone und begegnet Bürger*innen dort, wo sie sich tatsächlich aufhalten.

Diese drei Lösungen sind ermutigende Zeichen, dass sich in Deutschland und seinen deutschsprachigen Nachbarländern etwas bewegt: bürgerzentrierte Gestaltung stößt auf immer mehr Akzeptanz in der Verwaltung. Deshalb kann man schon jetzt auf die Preisträger 2020 gespannt sein.

Kontakt

Public Service Lab

Simone Carrier

simone@publicservicelab.de

publicservicelab.de/verwaltungspreis

HTW Berlin

Johanna Götz

goetzj@htw-berlin.de

publicservicelab.de/verwaltungspreis