Abgeschlossene Forschungsprojekte


EMU|Choices

EMU|Choices

Die Krise der Eurozone hat Warnungen von Ökonomen verstärkt, dass die schwache Koordinierung in wirtschafts- und fiskalpolitischer Hinsicht zur Destabilisierung der Währungszone beiträgt. Um eine Wiederholung der Krise zu verhindern, fordern Ökonomen, politische Akteure und die Europäische Kommission die Konstruktion einer vertieften Wirtschafts- und Währungsunion mit einer verstärkten Steuerungsarchitektur, die über die in den vergangenen Jahren etablierten Mechanismen hinausgeht. Eine Vielzahl von Modellen zur Fiskalunion sind bisher diskutiert worden, doch was fehlt sind nicht Ideen und ökonomische Analysen diverser Stabilisierungsmechanismen, sondern der politische Konsens zwischen den Mitgliedsstaaten hinsichtlich des zu wählenden Integrationspfades.

Dieses durch das Rahmenprogramm Horizont 2020 finanzierte Projekt widmet sich der Politik der wirtschaftlichen und fiskalischen Integration, mit einem besonderen Fokus auf den Konfliktstrukturen zwischen den Mitgliedsstaaten. Theoretisch stützt sich das Projekt auf die Literatur zur vergleichenden politischen Ökonomie nebst den Theorien europäischer Integration. Es wird getestet, welche innenpolitischen, wirtschaftlichen und fiskalischen Faktoren ausschlaggebend sind für die Bildung mitgliedsstaatlicher Präferenzen. Um dies empirisch zu untermauern wurden im Rahmen dieses Projektes semi-strukturierte Interviews mit Entscheidungsträgern in allen Mitgliedstaaten durchgeführt. Ergebnisse werden in einem Sonderheft der Zeitschrift European Union Politics (2019, 20(1)) veröffentlicht.

Externe Schocks, internationale Organisationen und die Herausbildung politischer Normen: eine vergleichende Analyse der EU, Mercosur und ASEAN

Externe Schocks, internationale Organisationen und die Herausbildung politischer Normen: eine vergleichende Analyse der EU, Mercosur und ASEAN

Das Projekt strebt eine vergleichende Untersuchung zur Herausbildung politischer Normen in Internationalen Organisationen an. Auf Basis qualitativer Fallstudien zur EU, der ASEAN  und dem Mercosur  wird vergleichend analysiert, wie und unter welchen Bedingungen externe Ereignisse (De-)Integrationsprozesse innerhalb von regionalen Organisationen hervorrufen. Wann und wo lösen externe Schocks oder Krisen eine Nachfrage nach vertiefter regionaler Integration aus und unter welchen Bedingungen wird dieses Ziel erreicht? Ein besonderer Schwerpunkt des Projekts liegt auf Beitrittsgesuchen und politischen Normen, deren Entwicklungs- und Institutionalisierungsprozess wir empirisch nachzeichnen. Zentral sind dabei Herkunft und Begründungsmuster für die Normen. Zudem interessiert uns, welche Akteure als norm entrepreneurs wirken, wie diese die Normen auf die „Agenda“ setzen und Koalitionen zu ihrer Durchsetzung schmieden. Die Fokussierung auf externe Auslöser gibt uns nicht nur die Möglichkeit, gescheiterte Reformdebatten zu berücksichtigen und somit Verzerrungseffekte zu vermeiden, sondern auch eine weithin geäußerte aber bisher noch nicht systematisch getestete Hypothese über den Einfluss von Krisen auf regionale Integration zu überprüfen. Das Projekt wird durch den Exzellenzcluster 16 "Kulturelle Grundlagen von Integration" gefördert.

Legitime Bedürfigkeit und europäische Solidarität in der Coronakrise

Legitime Bedürfigkeit und europäische Solidarität in der Coronakrise

Deutsch: Das Projekt untersucht in Zusammenarbeit mit Sebastian Koos ( die Unterstützung europäischer finanzieller und medizinischer Hilfsmaßnahmen während der COVID-19 Krise. Umfrageexperimente unter deutschen WohnbürgerInnen ermöglichen einen Einblick in die verschiedenen Dimensionen europäischer Solidarität in Krisenzeiten. Unser Hauptinteresse gilt der wahrgenommenen Bedürftigkeit der Empfängerseite: neben der Kontroll-Dimension testen wir die Bedeutung unterschiedlicher Formen von Not, die Bedeutung von Identität, Reziprozität und europäischer Normen. Wir arbeiten mit Daten des durch den Exzellenzcluster "Politik der Ungleichheit" geförderten Umfrageprogramms "COVID-19 und soziale Ungleichheit".

EU Differenzierung, Dominanz und Demokratie (EU3D)

EU Differenzierung, Dominanz und Demokratie (EU3D)

Das Projekt EU3D verfolgt das Ziel eine kritische Theorie politischer Differenzierung zu erarbeiten. Besondere Berücksichtigung erfahren die Bedingungen unter welchen sich Differenzierung nachhaltig und demokratisch legitim verwirklichen lässt. Das Konstanzer Teilprojekt wendet sich mit Hilfe von Umfrageexperimenten dem Bereich der öffentlichen Meinung zu. Ziel ist ein besseres Verständnis davon zu erlangen, wie die Bürger in verschiedenen europäischen Staaten die differenzierte Integration wahrnehmen, ob sie Dominanzstrukturen erfahren und mögliche EU Reformen bewerten. Seit Februar 2019 wird das Projekt durch das europäische Forschungsförderungsprogramm Horizont 2020 gefördert.

Ungleichheitswahrnehmungen und Umverteilungspräferenzen zwischen EU Mitgliedstaaten

Ungleichheitswahrnehmungen und Umverteilungspräferenzen zwischen
EU Mitgliedstaaten (zs. mit Peter Selb, Thomas Hinz & Julian Schüssler)

Wie nehmen Bürger ökonomische Ungleichheiten innerhalb von und zwischen Mitgliedstaaten der Europäischen Union wahr? Wie bilden sich ihre Einstellungen zu internationaler Umverteilung heraus? Und wie beeinflussen faktische Informationen über horizontale Ungleichheit die Zustimmung zu redistributiven Maßnahmen? In Abgrenzung zu der bisherigen Forschung verwendet das Projekt Umfrageexperimente, um die Gründe redistributiver Präferenzen besser zu eruieren. Ein besonderer anwendungsbezogener Fokus der Studie liegt auf den informationalen Grundlagen, welche Wahrnehmungen und Präferenzen, zu verändern in der Lage sein können. Das Projekt wird durch den Exzellenzcluster "Politik der Ungleichheit"  gefördert.